Dümpeln Sie durch winzige Buchten.
Fährfahrten müssen Sie nicht unbedingt von A nach B bringen. Sie können eine neue Perspektive auf eine Küste bieten, die Sie bisher nur auf dem Festland kennengelernt haben.
Nachdem Sie die Tierwelt und die Klippen von Bempton in Ost-Yorkshire erkundet haben, können Sie auf der Yorkshire Belle Platz nehmen, die von Ostern bis Oktober täglich von Bridlington aus die Küste entlangtuckert.
Zu den reizvollsten aller dieser Ausflüge gehört die Kingsbridge-Fähre in South Devon, die die Buchten und alle Ecken und Enden der Kingsbridge-Mündung abklappert und an der Stadt Salcombe vorbeifährt.
Unterwegs können Sie verschiedene Grau- und Silberreiher sehen, die wie Statuen vor der Kulisse schöner Waldlandschaften stehen. Die Felder an der Küste sind so steil, dass man sich fragt, wie die Bauern ihre Traktoren von unten nach oben fahren können.
Sie werden jedoch vergeblich nach Flüssen suchen, die in dieser Mündung ins Meer fließen. Denn es gibt keine: Genau genommen ist die Kingsbridge-„Mündung“ gar keine Mündung, sondern eine Ria oder ein überflutetes Tal.
Höhepunkt dieses Ausflugs ist der Moment, wenn Ihr Schiff, die Rivermaid, unterhalb der finsteren Landzunge von Bolt Head ins offene Meer vorstößt. Wenn das Wasser ruhig genug ist, kann der Kapitän Sie ein paar Kilometer die Küste entlangschippern, bevor er kehrtmacht und zum Anleger zurückfährt.
Wenn Sie einen kürzeren Ausflug in den South Hams unternehmen möchten, könnte die winzige East Portlemouth Fähre das Richtige sein, die das ganze Jahr über den einen Kilometer zwischen den Stufen des Salcombe Pier und der Halbinsel East Portlemouth hin- und herpendelt (mit dem Auto muss man 25 km fahren und braucht 40 Minuten). Sie sitzen dicht gedrängt mit Ihren Mitreisenden, während das offene, aus Klinker gebaute Motorboot, um Yachten und Windsurfer herumnavigierend, das andere Ufer ansteuert.
An Land angekommen, können Sie den Küstenweg auskundschaften, der vom Pier aus gegen den Uhrzeigersinn verläuft, bevor Sie zurückkehren, um sich im Café mit Blick auf die „Mündung“ Kaffee und Kuchen schmecken zu lassen.
Von Mark Rowe